Sommer-Herbst-Newsletter

Hallo Welt! Es ist Zeit für einen neuen Newsletter, und hier kommt er. Wer den Newsletter noch schneller bekommen will, sollte sich schleunigst für unsere Mailingliste eintragen. Wer ab und zu kurze Infos bekommen will, kann sich unsere Facebookseite anschauen und auf „Gefällt mir“ klicken. Wer uns auf interessante Inhalte aufmerksam machen will, erreicht die Mailfee über die Mailadresse im Impressum. Und jetzt:

Neues aus der KjGay
 
  • Wer bei der 72-Stunden-Aktion dabei war, hat sie vielleicht schon gesehen: Es gab KjGay-Stoffbeutel für die teilnehmenden Gruppen, die sehr positives Feedback erhalten haben – danke dafür! Vielleicht gibt es ja eine zweite Auflage, wenn genug Interesse da ist? :-)
  • „Regensburg, Regensburg, wir fahren nach Regensburg!“ OK, nicht nur am Motto müssen wir noch arbeiten, denn: Wir fahren zum 99. Katholikentag nach Regensburg, mischen u.a. bei einer Podiumsdiskussion mit und haben daher noch einiges zu planen! Wer mehr wissen will und/oder mitplanen möchte, schickt eine Mail an kjgay@kjg.de – und dann bauen wir Brücken!
  • Aus gegebenem Anlass: Wer für Diskussionen rund um die Homo-Ehe und andere queere Themen in der eigenen Pfarrei Unterstützung braucht, kann sich gerne an uns wenden – wir haben einiges an Futter für jeden Diskussionsbedarf. Zu dem Thema wird sich auch in den nächsten Wochen noch etwas auf kjgay.de wiederfinden.
Neues aus Kirche
  • Kleine Revolution oder alter Wein in neuen Schläuchen? Papst Franziskus hat sich zu Homosexualität geäußert, und das klingt zunächst wohlwollend:

    „Wenn jemand homosexuell ist und guten Willens nach Gott sucht – wer bin ich, über ihn zu urteilen?“

    (zit. nach der Pressemitteilung vom 31.7. der ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche e.V., https://www.huk.org/cms/front_content.php?idart=643&lang=1). Gleichzeitig weisen mehrere Kommentator*innen darauf hin, dass diese Äußerungen nur ein erster Schritt sein können und eine grundlegende Änderung der Position der Kirche gegenüber gleichgeschlechtlichen Lebensweisen sich auch weiterhin nicht andeutet. Einen Überblick über die internationale Kommentarlage hat queer.dehttp://www.queer.de/detail.php?article_id=19741

  • KRoaWinS?, die Zweite: Franziskus hat ein überaus lesenswertes Interview gegeben, dessen deutsche Übersetzung bei der Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ des Jesuitenordens erschienen ist. Es ist in Gänze lesenswert, zwei Absätze will eure Adminfee aber besonders herausstellen, zum Einen zum Verhältnis zwischen der Jugend in der Kirche:


    »Die jungen Kirchen entwickeln eine Synthese aus Glauben, Kultur und Leben auf dem Weg. Sie ist anders als die entwickelte Synthese der älteren Kirchen. Für mich ist das Verhältnis zwischen den älteren Kirchen und den jüngeren ähnlich dem Verhältnis von Jüngeren und Älteren in einer Gesellschaft: Sie bauen die Zukunft – die Einen mit ihrer Kraft, die Anderen mit ihrer Weisheit. Sie gehen selbstverständlich immer Risiken ein. Die jüngeren Kirchen halten sich für selbständig und autonom, die älteren wollen den jüngeren ihre kulturellenModelle aufdrücken. Die Zukunft baut man aber miteinander.«

    Zum Anderen zu Homosexualität:

    »(…) In Buenos Aires habe ich Briefe von homosexuellen Personen erhalten, die ›sozial verwundet‹ sind, denn sie fühlten sich immer von der Kirche verurteilt. Aber das will die Kirche nicht. Auf dem Rückflug von Rio de Janeiro habe ich gesagt, wenn eine homosexuelle Person guten Willen hat und Gott sucht, dann bin ich keiner, der sie verurteilt. Damit habe ich das gesagt, was der Katechismus sagt. Die Religion hat das Recht, die eigene Überzeugung im Dienst am Menschen auszudrücken, aber Gott hat uns in der Schöpfung frei gemacht: Es darf keine spirituelle Einmischung in das persönliche Leben geben. Einmal hat mich jemand provozierend gefragt, ob ich Homosexualität billige. Ich habe ihm mit einer anderen Frage geantwortet: ›Sag mir: Wenn Gott eine homosexuelle Person sieht, schaut er diese Existenz mit Liebe an oder verurteilt er sie und weist sie zurück?‹ Man muss immer die Person anschauen. Wir treten hier in das Geheimnis der Person ein. Gott begleitet die Menschen durch das Leben und wir müssen sie begleiten und ausgehen von ihrer Situation. Wir müssen sie mit Barmherzigkeit begleiten. Wenn das geschieht, gibt der Heilige Geist dem Priester ein, das Richtige zu sagen.«

    Hach ja. Eure Mailfee wird langsam, aber sicher, zur Franziskusfanfee, auch wenn da natürlich noch ein weiter Weg vor uns liegt. Das gesamte Interview findet sich unter http://www.stimmen-der-zeit.de/zeitschrift/online_exklusiv/details_html?k_beitrag=3906412

  • Bei unseren Brüdern und Schwestern in der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) geht die Debatte um einen neuen, offeneren Familienbegriff hingegen weiter – die AG Evangelische Kirchenpolitik in der HuK hat hierzu eine ausführliche Stellungnahme mit weiterführenden Links zu diesem überaus spannenden Prozess. https://www.huk.org/cms/front_content.php?idart=638
Neues aus der Politik
 
  • Werfen wir einen Blick nach Osten: What the fuck, Russland? Sonderlich queer-freundlich war Russland leider nie, aber die neueste Gesetzgebung zu „Homo-Propaganda“ stellt z.B. das öffentliche Zurschaustellen von Regenbogenfahnen unter Strafe. Täglich kommen neue Berichte über homophob motivierte Gewalt, und ob man das Gesetz jetzt für die kommenden olympischen Winterspiele in Sotschi teilweise aussetzt oder nicht, ist dann auch eine ziemlich zynische Randdebatte. Weltweit gibt es bereits Proteste und Boykottaktionen, z.B. gegen russischen Wodka in amerikanischen Queer-Bars, die bislang jedoch keine spürbare Wirkung hatten. Unsere Gedanken sind bei den russischen LGBTQ-Aktivist*innen, deren Arbeit nun riskanter als je zuvor ist.
  • Werfen wir lieber einen Blick nach Westen: In den USA hat der Oberste Gerichtshof das kalifornische Verbot der Homo-Ehe einkassiert, gleichgeschlechtliche Eheschließungen sind damit im bevölkerungsreichsten amerikanischen Bundesstaat wieder erlaubt.
  • Am 29. September 2013 ist der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis an die ugandische Menschenrechtsaktivistin Kasha Jacqueline Nabagesera verliehen worden. Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly überreichte zusammen mit dem Dani Karavan die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung an die 33-Jährige. Die lesbische Frau setzt sich in ihrem Heimatland für LGBT-Rechte ein. In Uganda geht die Homophobie soweit, dass über Gesetze verhandelt wird, die Homosexualität kriminalisieren und sogar die Todesstrafe fordern. 
    Mehr über den Menschenrechtspreis und Kasha Nabagesera http://www.nuernberg.de/internet/menschenrechte/nabagesera.html?pk_campaign=menschenrechte&pk_kwd=index_nabagesera.html – danke für den Hinweis!
  • Und zum Schluss noch eine gute Nachricht: Die größte Ex-Gay-Gruppe der Welt, die Menschen von ihrer Homosexualität „heilen“ wollte, hat sich aufgelöst – und entschuldigt. Großes Kino, die ganze Story gibt’s bei queer.dehttp://www.queer.de/detail.php?article_id=19474

Linktipp:

  • Beim Institut für Sexualpädagogik ist ein Gastbeitrag von Stefan Timmermanns erschienen. Timmermanns ist Vorsitzender der Gesellschaft für Sexualpädagogikund schreibt zur Notwendigkeit des weiteren Arbeitens gegen Diskriminierung in den nächsten Jahren, auch in Deutschland. Kurz, knackig und auf den Punkt geschrieben: http://neugierig.isp-dortmund.de/ (und dort dann den Punkt „Juni“ anklicken).
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2 Antworten zu Sommer-Herbst-Newsletter

  1. Jutta Schröder schreibt:

    viele interessante Hinweise, der Bischof von Essen hat sich heute in der WAZ genauso offen wie Franziskus artikuliert….

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